„In drei Jahren wollen wir Reppublika als Standard-Analyse und -Marktforschungstool in Österreich aber auch weltweit ausgerollt haben“

Der Markteintritt von Reppublika hat im digitalen Werbe- und Medienmarkt für einiges an Aufsehen gesorgt. Wie würden Sie die wichtigsten Features von Reppublika charakterisieren?

Klaus Oberecker: Die Idee hinter Reppublika war und ist, einerseits Marktforschungsprozesse zu automatisieren und durch die Automatisierung und Echtzeitergebnisdarstellung Mehrwerte zu bieten, wie im Fall von Reppublika Campaign Control und andererseits Daten, die wir generieren, Kunden – also Publishern, Vermarktern, Werbetreibenden und Agenturen – als Reppublika Ratings+ zugänglich zu machen. Was aber noch viel spannender ist, ist die Verknüpfung von Daten, die über das Panel hinter Reppublika generiert werden, mit den Daten von Kunden auf Agenturen- und Werbetreibendenseite. Wir spielen etwa Kundendaten in Reppublika ein, die der jeweilige Kunde dann für die Mediaplanung, den Verkauf oder die Konkurrenzanalyse nutzen kann. Oder wir visualisieren Überschneidungen zwischen Medien, integrieren individuelle KPIs – Stichwort Mitbewerber-Monitoring – und schauen uns aufgrund der Rohdaten im Hintergrund Customer journeys und User journeys an.

Können Sie uns für die smarte Verknüpfung von Kunden mit Reppublika schon ein paar konkrete Beispiele liefern?

Klaus Oberecker: Hier gibt es einige Projekte, an denen wir gerade in enger Abstimmung mit Kunden arbeiten. Wir entwickeln da etwa unterschiedliche neue Widgets und Assistenten. In Kürze wird es beispielsweise einen Vergleichsassistenten geben, der den direkten Vergleich einzelner Webservices hinsichtlich Traffic-KPIs, aber auch Audience-Profile zulässt. Weiters befinden wir uns gerade in der Entwicklung eines Konkurrenzbeobachtungs-Dashboards, bei dem man selbstständig sein eigenes Webservice anhand definierter KPIs mit Konkurrenz-Apps/Websites vergleichen kann. Darüber hinaus sind wir gerade dabei, Kundensegmentdaten und unterschiedliche Konkurrenzdaten in Reppublika einzuspielen. Das erlaubt den jeweiligen Kunden/Nutzern von Reppublika, erstens ein Ranking aller Webservices zu erhalten, auf denen sie ihre jeweiligen Zielgruppen am besten wiederfinden. Und zweitens sehen sie so für jedes Webservice, von welchen Kunden bzw. Kundenschichten es genutzt wird: Ein Retailer oder Mobilfunker kann so zum Beispiel sehen, welche eigenen Kunden das Webservice eines Konkurrenz-Retailers oder eines Konkurrenz-Mobilfunkers nutzen und in welcher Frequenz – sowohl offline als auch online. So kann man etwa auch mitverfolgen, an welchen Konkurrenzprodukten oder -services die eigenen Kunden besonders interessiert sind und kann diese in weiterer Folge dann auch gezielt zu Umfragen einladen. Man kann weiters segmentspezifische Shopping-Journeys rekonstruieren, Search-Term-Analysen machen und vieles mehr. Über eine Verknüpfung von Kundendaten mit einer Data Management Platform (DMP) kann die Aussteuerung von Werbung segmentspezifisch verbessert und über das Reppublika-Modul Campaign Control laufend verifiziert werden. Außerdem können Brand-lift Ergebnisse können segmentspezifisch ausgewiesen werden.

Wie sieht Ihre Vision für Reppublika aus? Was wird Reppublika in – sagen wir – einem Jahr alles können? Wozu wird Reppublika dann imstande sein?

Klaus Oberecker: Einerseits werden beide Module Ratings+ und Campaign Control mehr Funktionen beinhalten als aktuell – etwa die bereits erwähnten Widgets und Assistenten. Einzelne Module werden aber auch intelligenter sein. So wird Reppublika Campaign Control automatisch Kampagnenoptimierungen vorschlagen. Es wird aber neben inkrementellen Verbesserungen in jedem Fall auch neue Funktionalitäten geben – wie etwa ein Rechereche-Dashboard, bei dem man zielgruppenspezifische Suchausdrücke, Trending Topics, Websites und Apps recherchieren kann. Weiters wird es in zwölf Monaten zwei bis drei zusätzliche Marktforschungstools geben, die wir über das Reppublika-Dashboard zur Verfügung stellen werden.

Reppublika ist ja parallel auch in anderen Märkten gestartet. In welchen Ländern findet Reppublika besonderen Zuspruch?

Klaus Oberecker: Das nächste Land, in dem wir Reppublika Ratings+ launchen werden, ist mit hoher Wahrscheinlichkeit Kroatien. Wir werden dort wahrscheinlich noch in der ersten Jahreshälfte mit einem Piloten starten. Und wir haben Anfragen für die Lizenzierung der Plattform aus Australien, Südamerika und mehreren Westeuropäischen Ländern vorliegen. Reppublika Campaign Control hingegen läuft ohnehin schon in mehreren Ländern: In Deutschland, Tschechien, Kroatien, Rumänien, Bulgarien, Griechenland und der Türkei hatten wir Campaign Control schon im Einsatz.

Werfen wir einen Blick in die Zukunft: Wo sehen Sie Reppublika national und international in drei Jahren?

Klaus Oberecker: In drei Jahren wollen wir unsere Plattform als Standard-Analyse und -Marktforschungstool in Österreich aber auch weltweit ausgerollt haben. In Österreich soll man über Reppublika Daten dann nicht nur für Online, sondern auch für TV, Radio und Print beziehen, und diese analysieren und verknüpfen können. Die Reppublika-Daten sollen sowohl in der Kundenanalyse und in der Media-Planung, als auch in der Kampagnenevaluierung und -optimierung helfen. International wird es mehrere Modelle geben. In manchen Märkten werden wir Reppublika selbst betreiben, in anderen werden wir die Reppublika-Technologie lizenzieren.