Informationsbedürfnis und Corona: Wie informiert sich Österreichs Bevölkerung online?

Auch eineinhalb Jahre nach dem ersten Lockdown in Österreich geben drei Viertel an, zumindest eher gerne auf dem aktuellsten Stand zu sein, was Nachrichten rund um das Corona-Virus angeht. Das Internet ist dabei das am intensivsten genutzte Medium (90% der Befragten nutzen es mindestens einmal täglich) vor Fernsehen und Social Media. Neben Unterhaltung ist Information das stärkste Motiv, Onlinemedien in der Freizeit zu nutzen. 
 
28% der Befragten geben an, mehr Zeit pro Tag mit Onlinemedien zu verbringen als vor Ausbruch der Pandemie im März 2020. Sowohl was das Informationsbedürfnis als auch die Nutzung von Onlinemedien betrifft, gibt es Unterschiede innerhalb der österreichischen Bevölkerung. Diese Unterschiede werden anhand von fünf Typen deutlich, die im Rahmen dieser Studie anhand einer Segmentierung nach verhaltensorientierter und psychographischer Kriterien berechnet wurden.
Balkendiagramm_Fuenf_Typen

Die vielseitig interessierten Informationssuchenden machen etwa 22% der österreichischen Bevölkerung aus. Sie haben generell ein hohes Informationsbedürfnis, so auch in Bezug auf News zu Corona. Klassische Medien wie auch Onlinemedien werden von ihnen überdurchschnittlich intensiv genutzt. 

Rund ein Viertel der in Österreich Lebenden zählen zu den wenig medienaffinen Familienmenschen, denen Loyalität gegenüber ihren Mitmenschen besonders wichtig ist. Nachrichten zu Corona beziehen sie unterdurchschnittlich häufig. Ihr Fernsehkonsum ist überdurchschnittlich hoch, der Internetkonsum eher niedrig. 
 
Knapp ein Fünftel der österreichischen Bevölkerung machen die politisch interessierten Nachrichtenfans aus, die sowohl klassische Medien wie Fernsehen, Radio und Printzeitungen als auch Onlinemedien nutzen. Sozialen Medien ist dieses Segment, in dem sich vorwiegend Personen zwischen 50 und 69 Jahren befinden, eher abgeneigt.
 
Die selbstbestimmten Corona-Nachrichten-Verweigerer machen ebenfalls ein Fünftel der österreichischen Bevölkerung aus. Bei ihnen besteht kaum Interesse, Informationen zu Corona online zu beziehen und meiden Nachrichten zur Pandemie seit dem ersten Lockdown eher. 
 
11% der österreichischen Bevölkerung gehören zu den Social Media affinen Corona-Müden, die Nachrichten unter anderem deswegen konsumieren, weil sie ihnen in den sozialen Netzwerken automatisch angezeigt werden. Generell werden Onlinemedien sehr intensiv genutzt, das Interesse an News zur Corona-Pandemie hat seit Beginn der Pandemie eher nachgelassen.
 
Näheres zu den einzelnen Informationstypen sowie die Ergebnisse, die Zusammenfassung und das Fazit der Masterarbeit gibt es hier!
Für diese Masterarbeit wurde eine repräsentative Onlineumfrage mit 519 Personen zwischen 16 und 69 Jahren durchgeführt.